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21.03.2023

Jugendliche Raucherinnen und Raucher

Hintergrundinformationen

Der Anteil jugendlicher Raucherinnen und Raucher im Alter von 12 bis 17 Jahren ist laut Studien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) seit 20 Jahren rückläufig. Demnach sank die Quote von 27,5 Prozent (2001) auf 5,2 Prozent (2020) bzw. 6,1 Prozent im Jahr 2021 (BZgA: Alkoholsurvey 2021).
Aktuell meldet eine DEBRA-Studie den Anstieg des Anteils jugendlicher Raucher:innen zwischen 14 und 17 Jahren von 8,7 Prozent (2021) auf 15,9 Prozent (2022). Daneben zeigt sich auch ein Anstieg jugendlicher E-Zigarettennutzer:innen unter den 14- bis 17-Jährigen. Hier stieg der Anteil von 0,5 Prozent (2021) auf 2,5 Prozent (2022).

Gründe für den erheblichen Anstieg der Raucher:innen-Quoten unter Jugendlichen sehen Fachleute in der Corona-Krise und den damit verbundenen erschwerten Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen, aber auch in aktuellen Krisen und wirtschaftlichen Unsicherheiten durch Krieg und Inflation. Kinder und Jugendliche leiden zunehmend unter psychischen Belastungen. Dies alles könnten Gründe sein, vermehrt zu scheinbar haltgebenden Ersatzhandlungen zu neigen und zu Suchtmitteln zu greifen.

Flankiert wird dies durch die starken Bemühungen der Tabakindustrie, junge Konsument:innen-Schichten zu erreichen.

Momentan liegen insbesondere die sogenannten E-Vapes bei Jugendlichen im Trend.

E-Vapes sind in der Regel bunte Einwegprodukte, die über einen Akku verfügen und eine Flüssigkeit, ein sog. Liquid, erhitzen und zum Verdampfen bringen. Der entstehende Nassdampf wird vom Konsumierenden eingeatmet. E-Vapes werden in vielen ansprechenden Geschmacksrichtungen an Kiosken, Tankstellen und Supermarktkassen angeboten. Sie werden auf YouTube und Instagram durch Influencer beworben. Rapper haben bereits eigene Marken für ihre Fanbase entwickelt. Einweg E-Vapes werden nach ca. 600 Zügen oft achtlos entsorgt und sind nicht nur eine Belastung für die Umwelt.
Auch die Langzeitfolgen für die Gesundheit sollte man nicht zu verharmlosen: "Es wird davon ausgegangen, dass (sie) das Risiko für chronisch obstruktive Lungenerkrankungen, Lungenkrebs und möglicherweise Herzerkrankungen erhöhen", so die WHO.

Studien lassen vermuten, dass es sich bei dem E-Zigarettenkonsum im Jugendalter nicht um ein einmaliges Probieren, sondern um ein längerfristiges Konsumverhalten handelt.

Die Förderung des Nichtrauchens und der Gesundheit junger Menschen bleibt folglich eine wichtige Aufgabe. Rauchen ist in der Regel die erste Droge im Leben von Jugendlichen.

Je früher der Nikotinkonsum beginnt, desto wahrscheinlicher ist eine Nikotinabhängigkeit im Erwachsenenalter (Hanewinkel R. et.al. 2020).