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26.05.2020

31. Mai: Weltnichtrauchertag

Mal rauslassen. Ohne Qualm!

Anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai lädt die NRW-Initiative "Leben ohne Qualm" wieder zu einer Aktion für das Nichtrauchen ein. Kinder und Jugendliche sind u.a. aufgerufen - an einem Sprüche-Wettbewerb teilnehmen. Hierzu wurden Materialien wie digitale Sprüchekarten, "Riesenzigaretten", Plakate und Druckvorlagen für T-Shirts, Taschen etc. für Schulen zur Verfügung gestellt. Da größere Gruppenaktionen zurzeit wegen der Corona-Maßnahmen entfallen, können die Sprüchekarten auf der Internetseite der Initiative aufgerufen und die "Botschaften" per Mail eingeschickt werden. Für die besten Sprüche gibt es kleine Gewinne.

Zum Mitmachen: die Spruchkarte zum Donwload: https://www.loq.nrw.de/download/Karte_Spruchwettbewerb_WNT_2020.pdf

Das diesjährige von der Deutschen Krebshilfe und dem Aktionsbündnis Nichtrauchen e. V. ausgegebene Motto des Weltnichtrauchertages "KILL YOURSELF STARTER KIT. LASS DICH NICHT MANIPULIEREN" ist ein besonderer Appell an Jugendliche und deren Schutz. Denn die Tabakindustrie setzt ihre Marketingstrategien gezielt mit dem Blick auf Jugendliche ein: Werbekampagnen und neue Produktdesigns versprechen Unabhängigkeit und Coolness. Angeboten werden scheinbar "saubere" und unbedenkliche elektronische Rauchprodukte, die als krasse Dampfwerkzeuge oder auch als smarte Sticks designt erscheinen. Die durch vielfältige Aromen "versüßten" Produkte werden u.a. von gesponserten Influencern in den sozialen Medien beworben und versprechen Jugendlichen einen Gewinn an Attraktivität und Dazugehörigkeit.

Dies täuscht darüber hinweg, dass Shisha- und Zigarettentabak süchtig macht und tödlich sein kann. Auch Dampfen mit Nikotin macht abhängig und selbst nikotinfreies Dampfen kann der Gesundheit schaden. "Die Langzeitfolgen sind noch unbekannt, aber es wird davon ausgegangen, dass (E-Zigaretten) das Risiko für chronisch obstruktive Lungenerkrankungen, Lungenkrebs und möglicherweise Herzerkrankungen erhöhen", so die WHO.

Deshalb steht auch der Weltnichtrauchertag in diesem Jahr unter dem Vorzeichen des neuartigen Corona Virus SARS-CoV-2. Rauchen und unter Umständen auch das Dampfen können durch ihre lungenschädigende Wirkung das Risiko eines schweren Infektionsverlaufs begünstigen.

Auch wenn die Zahl der jugendlichen Raucherinnen und Raucher von rund 21 Prozent (2001-2006) auf rund 7 Prozent gesunken ist, bleibt das Thema „Rauchen“ für die Prävention aktuell.
Tabak bzw. Nikotin ist in der Regel das erste Suchtmittel im Leben von Jugendlichen.

Die Förderung einer kritischen Haltung gegenüber Tabak- bzw. Nikotinprodukten und den manipulativen Techniken der Tabakindustrie ist erklärtes Ziel der schulischen Suchtprävention. In Nordrhein-Westfalen unterstützen über 100 Fachkräfte für Suchtprävention Schulen und Jugendeinrichtungen mit regelmäßigen Projekten und Aktionen, mit denen sie aufklären und die positive Haltung zum Nichtrauchen stärken. Sie bieten neben Unterrichtseinheiten auch Klassenwettbewerbe und Projekttage mit dem "LoQ-Mitmach-Parcours" an. Auch eine große "Schadstoffzigarette" ist im Einsatz. Jugendliche lernen damit einen Teil der über 5000 chemischen Stoffe kennen, die im Tabak enthalten sind. Zu ihnen gehören zum Beispiel gefährliche Stoffe wie Blei, Cadmium und Ammoniak. Aber auch Schokolade, Lakritze und Zucker setzt die Industrie ein, um das Rauchen angenehmer zu machen und das Suchtpotential zu steigern.

Fachkräfte für Suchtprävention in NRW

Zahlen und Fakten

Aktuell wird das Shisha-Rauchen unter Jugendlichen immer beliebter. Bei den 18- bis 25-jährigen Erwachsenen stieg der Konsum von Wasserpfeifen im Zeitraum von 2008 bis 2018 deutlich an. So haben 19,1 Prozent der 18- bis 25-Jährigen in den vergangenen 30 Tagen vor der Befragung Wasserpfeife geraucht. Im Jahr 2008 waren es noch 7,8 Prozent.

Auch elektronische Zigaretten (E-Zigaretten) wie die Shisha ToGo, eine Art elektronische Einwegzigarette und sogenannte „Pod-Produkte“ gewinnen an Attraktivität. Pods sind kleine Kartuschen mit aromatisierten Flüssigkeiten (Liquids), die auf eine schmale, längliche E-Zigarette in Form eines USB-Sticks aufgesteckt werden. Sie bilden gleichzeitig das Mundstück. Bekannt sind diese Systeme in den USA als „Juul“, in Deutschland u.a. als „MyBlue“, beides produziert mit Unterstützung großer Tabakunternehmen. Nutzerzahlen für Pod-Systeme sind noch nicht erhoben.

Aktuell geben 6,6 Prozent der jungen Erwachsenen und 4,2 Prozent der Jugendlichen an, innerhalb der letzten 30 Tage vor der Befragung E-Zigaretten konsumiert zu haben im Vergleich zu 3,9 Prozent bzw. 2,5 Prozent im Jahr 2012.2
Beim Rauchen zeichnen sich soziale Unterschiede ab: Jugendliche aus Familien mit niedrigem Sozialstatus zählen häufiger zu den regelmäßigen oder täglichen Raucher*innen als Gleichaltrige aus Familien mit hohem Sozialstatus. Auch die Schulform hat Einfluss auf das Rauchverhalten: Gymnasiast*innen rauchen seltener als Gesamt-, Haupt- und Realschüler*innen.

Weltnichtrauchertag

Seit 1987 wird der Weltnichtrauchertag von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) genutzt, um weltweit auf die Gefahren des Rauchens und die Machenschaften der Tabakindustrie aufmerksam zu machen.

Der diesjährige Weltnichtrauchertag widmet sich dem Thema "KILL YOURSELF STARTER KIT. LASS DICH NICHT MANIPULIEREN." Die WHO und ihre Partnerorganisationen wollen aufzeigen, wie die Tabakindustrie insbesondere Jugendliche für ihre Zwecke manipuliert und fordert auf, Jugendliche zu schützen und aktiv zu werden. Gefordert werden u.a. ein Verbot von Außenwerbung, Sponsoring und Promotion sowie spürbare Steuererhöhungen, konsequenter Nichtraucherschutz, Ausbau von Tabakentwöhnung und Tabakprävention. Weiterhin ist es wichtig, auf die besonderen Gefahren des Rauchens aufmerksam zu machen.

2018 starben in der Europäischen Region etwa 430.000 Menschen an Lungenkrebs, und es wurden mehr als eine halbe Million neue Fälle diagnostiziert. 2017 waren ca. 3,6 Prozent aller Todesfälle in der Europäischen Region auf COPD, einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, zurückzuführen.

Rauchen ist für zwei Drittel aller durch Lungenkrebs bedingten Todesfälle verantwortlich. Nichtrauchende haben ein erhöhtes Risiko durch das Passivrauchen an Lungenkrebs zu erkranken.

Kinder, die Passivrauch ausgesetzt sind, tragen ein höheres Risiko in Bezug auf häufige Infektionen der unteren Atemwege sowie auf Ausbruch und Verschlimmerung von Asthmabeschwerden, Lungenentzündung und Bronchitis.

Informationen zum Weltnichtrauchertag

https://www.abnr.de/weltnichtrauchertag/2020-lass-dich-nicht-manipulieren/

Quellen

Journal of Health Monitoring 2018 3(1) DOI 10.17886/RKI-GBE-2018-003, Robert Koch-Institut, Berlin; KiGGS Welle 1 und KiGGS Basiserhebung

BZgA, September 2019: https://www.bzga.de/fileadmin/user_upload/PDF/pressemitteilungen/daten_und_fakten/Infoblatt_Rauchen_Alkoholsurvey_2018.pdf

Sucht- und Drogenbericht der Bundesregierung 2019

 

Plakat zum Weltnichtrauchertag 2020
Plakat zum Weltnichtrauchertag 2020